Autorin, Dramaturgin, Schreibcoach

Schlagwort: Autorenleben

Die literarische Stimme oder: Vorübergehend gescheitert

Wie beschreibe ich meinen gegenwärtigen Zustand als Schriftstellerin? Ein Jahr lang arbeitete ich an einem Roman, der mir mehr Kopfzerbrechen bereitete als meine bisherigen Bücher oder mit Preisen ausgezeichneten Kurzgeschichten zusammen. Diesmal wollte ich keine Geschichte für die literarische Nische schreiben, sondern ein Buch für ein breiteres Publikum. Die Handlung spielte an einem Sehnsuchtsort, der Konflikt war universell, die Auflösung versöhnlich. Zwischendurch gab es harte Momente – ich bin schließlich keine Rosamunde Pilcher. Am Ende entstanden 220 Normseiten, die ich nun in die Schublade gelegt habe. Warum? Weiterlesen

Über das Loslassen

Letztes Jahr habe ich all meine übriggebliebenen Stofftiere verschenkt, die jahrzehntelang bei meinen Eltern in einem Schrank lagen. Diese liebenswerten Gefährten, die mich durch meine Kindheit begleitet haben, hatten ihre Zeit mit mir längst hinter sich. Anstatt jedoch weiterhin ein unbeachtetes Dasein in einem dunklen Schrank zu fristen, erfreuen sie nun Kinderherzen, denn ich habe sie einer Klinik gespendet, in der todkranke Kinder behandelt werden. Indem ich sie losgelassen habe, habe ich ihnen wieder ihren Sinn zurückgegeben. Weiterlesen

Die Finanzierung eines Kindheitstraumes oder: wie ich mich als Schriftstellerin finanziell über Wasser halte.

Als ich ein kleines Kind war, hatte ich einen großen Traum: Ich wollte Schriftstellerin werden. Nun ja, so ganz stimmt das nicht, denn eigentlich wollte ich Weltenbummlerin werden, aber meine Mutter sagte, mit irgendwas müsse ich Geld verdienen, um das zu finanzieren. Voila, da war er, mein Berufswunsch Schriftstellerin, schreiben kann man schließlich von überall aus. Und naiv, wie ich als Kind war, dachte ich, man könne damit Unmengen an Geld verdienen. Weiterlesen

Eine Katastrophe als Inspiration

Bei wenigen Geschichten war die Inspiration so eindeutig, wie bei meiner Kurzgeschichte „Regen“. Ich hatte einen Artikel über den „Great Smog“ in London im Jahr 1952 gelesen und war gerade zu gefangen von dem, was damals geschah. Vom 5. Bis 9. Dezember 1952 entstand in London ein durch extreme Luftverschmutzung ausgelöster tödlicher Smog. Er kroch durch die Straßen, drang in die Wohnungen ein und legte sich auf alles nieder. Autos, Möbel, Tiere, Menschen. Die Sichtweise betrug teilweise nur 30 Zentimeter. Tausende Menschen starben.
Es war ein wenig die Faszination des Grauens, die mich ergriff und mich dazu bewegte, die Kurzgeschichte „Regen“ zu schreiben. Und ganz, wie es meine Art ist, spielt Hoffnung und Zuversicht eine große Rolle in dem Drama, das sich in dieser Kurzgeschichte abspielt.
 
 
Die Geschichte könnt ihr auf meinem Blog frei zugänglich hier lesen:
 
 
Hier ein Spiegelartikel über die Katastrophe:

Leipziger Buchmesse 2024

Leipzig stand für mich nicht nur im Zeichen der Literatur, denn ich hatte genügend Zeit, mir die Stadt anzusehen. So konnte ich die Thomanerkirche und die geschichtsträchtige Nikolaikirche besichtigen, einen schönen Spaziergang im Leipziger Umland machen und mich einfach treiben lassen. Auf der Messe selbst war es dieses Mal so geschäftig, dass ich mit vielen nur kurz sprechen konnte, weil ein Termin den anderen gejagt hat. Mein Lesung im Hugendubel in der Altstadt wurde richtig toll von Ine Dippmann moderiert. Vielen Dank dafür! Einen tollen Abschluss der Leipziger Buchmesse bildete die Lesung mit Julia Hoch und Francis Seeck bei der Spätausgabe der Unabhängigen im Westflügel. Volles Haus und eine wunderbare Moderation durch Sabine Franke. Lieben Dank an alle, vor allem aber an meine Verlegerin Barbara Miklaw dafür, dass sie all das ermöglicht hat ☺️ 

Feierabend? Nicht in diesem Beruf

Heute habe ich den windigen Sonntag bei einem Spaziergang am Rhein genossen. Prinzipiell versuche ich, am Wochenende auch nicht in meiner Tätigkeit als Schriftstellerin zu arbeiten, denn es ist wichtig, einfach mal abzuschalten. Aber genau darin liegt ein nicht zu ändernder Punkt im Leben einer jeden Schriftstellerin und eines jeden Schriftstellers: einfach mal abschalten is` nich`. Das Wort Feierabend gibt es in diesem Beruf nicht.

Übt man den Beruf

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Gibt es wirklich diesen eigenen Schreibstil?

Mit dieser Frage wandte sich kürzlich eine Teilnehmerin des Kurses Kreatives Schreiben am ILS an mich. Sie war auf der Suche nach ihrem eigenen Schreibstil, tat sich damit aber noch schwer.

Sie wollte auch wissen, ob ich einen eigenen Schreibstil habe und falls ja, ab wann ich wusste, dass ich ihn gefunden hatte.

Nicht wenige Schriftsteller*innen schreiben in mehreren Genres und haben sich dafür einen eigenen Schreibstil erarbeitet, der die Lesevorlieben der Leserschaft bedient.  Ich bin da anders. Ich schreibe

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Schreiben in Zeiten des Krieges

„Na, dann schreib dir doch den Frust von der Seele“ riet eine Freundin der Schriftstellerin Britta Röder. Aber die, so sagt sie, könne in diesen Zeiten keine Zeilen auf das Papier bringen. Doch auf einem ihrer Profile hat sie dann doch ein paar Worte gefunden, die einen kleinen Einblick in ihre Seele erlauben.

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