Autorin, Dramaturgin, Schreibcoach

Schlagwort: Kurzgeschichte (Seite 1 von 2)

Eine Katastrophe als Inspiration

Bei wenigen Geschichten war die Inspiration so eindeutig, wie bei meiner Kurzgeschichte „Regen“. Ich hatte einen Artikel über den „Great Smog“ in London im Jahr 1952 gelesen und war gerade zu gefangen von dem, was damals geschah. Vom 5. Bis 9. Dezember 1952 entstand in London ein durch extreme Luftverschmutzung ausgelöster tödlicher Smog. Er kroch durch die Straßen, drang in die Wohnungen ein und legte sich auf alles nieder. Autos, Möbel, Tiere, Menschen. Die Sichtweise betrug teilweise nur 30 Zentimeter. Tausende Menschen starben.
Es war ein wenig die Faszination des Grauens, die mich ergriff und mich dazu bewegte, die Kurzgeschichte „Regen“ zu schreiben. Und ganz, wie es meine Art ist, spielt Hoffnung und Zuversicht eine große Rolle in dem Drama, das sich in dieser Kurzgeschichte abspielt.
 
 
Die Geschichte könnt ihr auf meinem Blog frei zugänglich hier lesen:
 
 
Hier ein Spiegelartikel über die Katastrophe:

Lebensläufe – Kurzgeschichte

Keine Zeit oder Lust zu lesen? Kein Problem, denn dank der wunderbaren Silke Siegel könnt ihr die Kurzgeschichte „Lebensläufe“ nun hören! Schaut gerne mal auf ihrem Podcast vorbei, Silke spricht eine kunterbunte Mischung an Kurzgeschichten ein, bestimmt ist da für jeden von euch was dabei 🙂

Hier der Link zu ihrem Podcast: https://wasliestdieda.de/

Und hier geht es zur Kurzgeschichte. Viel Spaß dabei!

Siebzehn Tage

Die Kurzgeschichte „Siebzehn Tage“ wurde 2022 mit dem dritten Preis des Moerser Literaturpreises ausgezeichnet. Das Thema lautete „Versprochen“.

 

Der Novembernebel liegt auf den Feldern des Tals. Samuel geht über den Waldweg und bleibt stehen, als er aus dem Wald heraustritt. Die Sonne erscheint gerade erst über dem Horizont, auf der oberen Lichtung glitzert der Tau auf den Grashalmen und den Blättern, die dort unter den wenigen Bäumen seit dem Herbst liegen und verwittern. Er hat noch drei Tage Zeit. Vielleicht heute, vielleicht wird es heute passieren. Spätestens in drei Tagen muss es geschehen sein, aber vielleicht hat er heute Glück. Weiterlesen

Flecks of Light

1.

He couldn’t remember, but he felt there was a name for the flecks of light that the sun cast upon the forest floor through the foliage above. These flecks of light had appeared in front of his house, but lightning had struck the oak and destroyed the old tree, wrenching it apart from within. The next day, he had taken the chainsaw and salvaged the wood. He had taken his little one into his arms and said „The tree will live on; it will be here with us on the terrace. Forever. It’ll be beautiful: you’ll see.“ Weiterlesen

Nessun dorma

Eines frühen Morgens stellte er seine Nüchternheit in den Kühlschrank. Ein letzter Rettungsversuch. Vielleicht war noch etwas davon da, wenn er zurück kam, aber erst einmal setzte er sich in sein Auto und fuhr los. Auf einem Waldparkplatz verprügelte er das Lenkrad, danach begann er zu lachen. Wie in einem Film. Regieanweisung: Lenkrad verprügeln und schreien. Weil die Sporttasche noch auf dem Rücksitz lag überlegte er, laufen zu gehen und tat es dann auch. Grob fiel der Regen in die Hitze, im Rauschen der Bäume hörte er ihr Lied, leise, doch unablässig. Weiterlesen

Lebensläufe – Kurzgeschichte

Karen öffnete die Augen. Sie sah aus dem Fenster der Straßenbahn hinaus auf die mondbeschienene Landschaft. Fahles Licht fiel auf karge Büsche. War sie so müde gewesen, dass sie auf dem Weg nach Hause eingeschlafen war? Wäre das, was hinter den Fenstern der Straßenbahn an ihr vorbei huschte, ein Gemälde, es könnte „Ödnis im Mondschein“ heißen. Häuser gab es keine, auch keine Zäune und keine Autos. Warum war es schon so dunkel? Wie spät war es? Dann ein kalter Gedanke: Warum saß sie in einer Straßenbahn, die mitten in der Nacht durch das Nichts fuhr? Weiterlesen

Transit – Kurzgeschichte

Er betritt das Terminal an einem Nachmittag. Dünner Stoff klebt zwischen heißer Haut und blauen Plastikstühlen. Unmodern. Durch eine Glaswand hinter ihm sieht er eine Welt aus Business und Sehnsüchten. In einem Luftzug treibt eine Plastiktüte, im Nichts verortet, ins Leere greifend wie er. Die automatischen Türen öffnen sich nicht, und die Tüte bleibt an das Glas gedrückt hängen, während draußen ein Flugzeug gen Süden startet.

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Dritter Preis beim Moerser Literaturpreis

Dritter Preis beim Moerser Literaturpreis

Mit großer Freude und Dankbarkeit durfte ich den dritten Preis beim Moerser Literaturpreis entgegennehmen. Es war eine wundervolle Veranstaltung mit tollen Rednern und Kolleginnen.

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